Der Trojaner ZeuS gilt als einer der derzeit gefährlichsten Online-Banking-Trojaner. Denn obwohl die Schadsoftware seit Monaten bekannt ist und ihr Quellcode im Internet einsehbar ist, überlistet ZeuS reihenweise Virenscanner. Denn mittels eines Baukasten-Prinzips, zufällig generierten Dateinamen und einer integrierten Update-Funktion ist der Trojaner nur schwer zu finden. Viele Gratis-Virenscanner sind gegen ZeuS förmlich machtlos, wie das deutsche Fachmagazin c't in der aktuellen Ausgabe meldet. Die Experten empfehlen den Einsatz einer weiteren Schutz-Software wie ThreatFire, um nicht Opfer des raffinierten Konto-Plünderes zu werden.
Viele herkömmliche Anti-Virus-Programme setzen auf signaturbasierte Scans, das heißt, die Virenjäger durchforsten das Betriebssystem nach Fingerabdrücken der Schadsoftware. Doch diese hinterlässt ZeuS in der Regel nicht. Der Trojaner nistet sich nach der Installation unter zufällig generierten Dateinamen im Windows-Ordner "Anwendungsdaten" ein. Das simple Löschen der Dateien reicht nicht aus, denn auch für die Einträge in der Windows-Registry verwendet ZeuS laut c't zufällige Werte, die er zudem fünfmal pro Sekunde neu anlegt.
Und genau darin liegt der Schwachpunkt von ZeuS. Denn ein Windows-Prozess, der in sich in dieser Häufigkeit in die Registry einträgt und in regelmäßigen Abständen mit einem Internet-Server kommuniziert, macht sich verdächtig. Die Verhaltenserkennung moderner Virenscanner sollten dies bemerken. In den Tests der c't bewährte sich vor allem ThreatFire gegen den ZeuS-Trojaner und bremste ihn mehrfach aus. Die Autoren empfehlen daher, das kostenlose Programm zusätzlich zu einem Virenscanner zu installieren, da es lediglich mit der notwendigen Verhaltenserkennung arbeitet.
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